Wenn ich in einer Runde erzähle, dass ich, Ute Keller, Hypnosetherapeutin bin, werde ich oftmals mit der Verwirrung rund um das Thema Hypnose konfrontiert. Mangelnde Aufklärung sowie die Zweckentfremdung des traditionellen Heilverfahrens durch Showhypnotiseure tragen meiner Ansicht nach zu dieser Verwirrung bei. Deswegen habe ich in meinem ersten Buch „Das volle Körbchen“ der Hypnose ein ganzes Kapitel gewidmet, in dem ich auf ihre historischen Ursprünge sowie medizinisches Grundwissen eingehe und schließlich Fallgeschichten aus meiner Praxis erläutere. Denn im therapeutischen Kontext hat Hypnose nichts mit Tricks oder Manipulation zu tun, sondern basiert auf Einvernehmen sowie einem starken Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Klient.
Tatsächlich ist die Hypnose ein natürlicher Bewusstseinszustand, den wir alle ausnahmslos schon einmal kennengelernt haben: Denn von der Zeugung bis zum 6. Lebensjahr befinden wir uns regelmäßig in tiefen Dauerhypnosen. Doch auch im Erwachsenenleben können wir wieder in hypnoide Zustände gelangen, indem wir uns auf einen monotonen Dauerreiz einstellen und eine besondere Form der Wachsamkeit erleben. Das passiert zum Beispiel, wenn wir konzentriert ein Buch lesen, einen spannenden Film anschauen, an einer Konstruktion herumtüfteln oder uns intensiv sportlich betätigen. Wir sind jedoch selbst in der Lage, diesen Zustand aus freiem Willen wieder zu verlassen.
Wer als Therapeut mit der Seele der Menschen arbeitet, kann den Wachzustand der Hypnose nutzen, um mit dem Klienten an unterbewussten Themen zu arbeiten. In Hypnose kommuniziert das Unterbewusstsein des Klienten durch Bilder, Gefühle, Geräusche oder andere Sinneseindrücke. Therapeut und Klient nähern sich auf diese Weise achtsam und in kleinen Schritten Gefühlen und Konflikten, die im Alltag nicht zutage treten. Gerade für die Bearbeitung von Konflikten aus früher Kindheit ist Hypnose ein wichtiges Werkzeug, da wir uns an unsere pränatale Zeit und die ersten Lebensjahre nicht bewusst erinnern. Innerhalb einer Hypnosesitzung können wir die Information des Erlebten aus tiefsten hypnotischen Zuständen unserer Kindheit noch einmal erleben und nachempfinden. So kehrt die Erinnerung durch Schlüssel-Schloss-Prinzip zurück.
In meiner Praxis nutze ich die Hypnose im Rahmen der Lebensanalyse mit meinen Klienten. Sämtliche Sitzungen finden auf Augenhöhe und bei vollem Bewusstsein statt – ich begleite meine Klienten durch diesen Prozess der Erkenntnis, anstatt Ansätze vorzugeben. Meine Überzeugung ist: Du trägst deine eigene Lösung und Heilung bereits in dir. In deiner Verantwortung liegt es, diese ins Leben zu holen.
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